Gutes Zusammenwirken bei städtebildprägenden Projekten

Experten der Immobilienbranche trafen sich beim Immobilienfrühstück der Braunschweig Zukunft GmbH

Wohnungsbau und die Digitalisierung waren die beherrschenden Themen beim 13. Immobilienfrühstück am Freitag, 17. Februar, das die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft gemeinsam mit BS|Energy im Restaurant Tresor am Bankplatz ausgerichtete.Zu dem Branchentreffen waren rund 140 Vertreter der Immobilienbranche, Investoren, Architekten und Projektentwickler aus Stadt und Region gekommen, um den Gastvortrag von Dr.-Ing. Harald Schrom vom Institut für Datentechnik und Kommunikations-Netze der TU Braunschweig zu hören, Kontakte zu knüpfen und sich rund um das Thema Immobilien auszutauschen.

„Die Stadt will urbane, gemischte Quartiere entwickeln, in denen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur eng miteinander verbunden sind – durch Neubau in großen und auch kleinen Projekten“, erläuterte Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa in Vertretung des Oberbürgermeisters Ulrich Markurth die städtische Wohnbauoffensive „5.000 neue Wohnungen bis 2020“. Bis dahin werde Planungsrecht für 1.300 Wohneinheiten im Einfamilienhausbau und 3.700 im Geschosswohnungsbau geschaffen - vorzugsweise dort, wo Infrastruktur schon vorhanden oder geplant ist. Geeignete Flächen seien in der Kernstadt durchaus noch vorhanden, etwa im Bereich der Ringgebiete. Neue Potentiale könnten aber auch durch die Umnutzung von Brach- und Gewerbeflächen, Verdichtung und Baulückenschließung erschlossen werden. Beim Wohnungsbau in Außenbereichen behalte die Stadt die Vernetzung mit dem Umland im Blick.

Leppa konzedierte, dass die Immobilienwirtschaft trotz gestiegener Baupreise vor die große Herausforderung gestellt sei, auch preiswerten Wohnraum zu schaffen. Er warb um Unterstützung für das „Kommunale Handlungskonzept für bezahlbares Wohnen in Braunschweig“, um sozialen Wohnungsbau auch auf privaten Flächen zu erreichen.

Leppa betonte das gute Zusammenwirkung von Immobilienwirtschaft und Stadt. Dies zeige sich beispielsweise an stadtbildprägenden Projekten wie dem Kontorhaus samt Hotel, die am südwestlichen Eingang zur Innenstadt einen markanten Akzent setzen. Ein weiteres Großprojekt mit enormen Investitionsvolumen sei der BraWoPark, mit dem sich die Erwartung einer attraktiven Gestaltung des Bahnhofquartiers erfüllt habe. Auch das Lilienthalhaus am Forschungsflughafen werde ein solcher großer Wurf.

Anschließend griff der Wirtschaftsdezernent das Thema Digitalisierung auf, von der sämtliche Wirtschaftszweige betroffen seien und die eine adäquate Breitband-Infrastruktur erwarteten. „Daher wollen wir Fördermittel von Bund und Land akquirieren, die bisher nur für den ländlichen Raum verfügbar waren, um den Breitbandausbau voranzutreiben“, kündigte er an. Die Stadt Braunschweig habe mit Unterstützung der Braunschweig Zukunft GmbH ein Markterkundungsverfahren ausgeschrieben, das Voraussetzung für eine Förderung ist. Zwar sei Braunschweig grundsätzlich gut mit Datenleitungen ausgestattet und der Provider htp rüste in Kooperation mit BS|ENERGY Braunschweiger Neubaugebiete mit Glasfaserkabel aus. In einigen älteren Gebieten bestünden jedoch Lücken, die geschlossen werden müssen, zumal die über das Internet beförderten Datenmengen rasant steigen würden.

Gastgeber Paul Anfang, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von BS|ENERGY, hob das Engagement des Unternehmens für die Digitalisierung hervor. Der Glasfaserausbau für superschnelles Internet stehe ganz oben auf der Agenda, so Anfang. BS|ENERGY habe eine Ausbau-Offensive für die Braunschweiger Neubaugebiete gestartet. „Wir wollen Partner der Stadt und der Unternehmen sein und gemeinsam intelligente und individuelle digitale Lösungen finden, mit denen die Lebensqualität und Attraktivität Braunschweigs nachhaltig gesteigert werden kann“, erklärte Paul Anfang. BS|ENERGY sei aber auch Partner der Immobilienwirtschaft bei dezentralen Lösungen für die Energieversorgung. „Wir sind Profis für klimafreundliche Fernwärme-versorgung, für neuartige Projekte der Abwärme Nutzung oder Energieeffizienzquartiere auf Basis erneuerbarer Energien.“

Von der Digitalisierung von Informationen sei die Immobilienwirtschaft stark betroffen, sagte Gastredner Dr.-Ing. Harald Schrom in seinem Vortrag „Smart Buildings – Digitale Infrastrukturen und deren Auswirkung auf die Gesellschaft und Immobilienbranche“. Er stellte praxisorientierten Forschungsergebnisse vor, die Anwendungen zum Energie- und Ressourcensparen, zur Steigerung des Komforts und der Sicherheit, zum umgebungsgestützten Wohnen und selbst zur Vorbeugung von Bauschäden in robuster Technik ermöglichten. Die gängigen Anwendungen, die unter diesen Begriffen Smart Home oder Smart Building firmieren, unterlägen so raschen Innovationszyklen, dass sich dies bei der Wohnungswirtschaft als Investitionshindernis auswirke.

Abschließend dankte Wirtschaftsdezernent Leppa Vorstandsmitglied Anfang für die Bereitschaft seines Unternehmens, beim Immobilienfrühstück die Rolle des Mitveranstalters auszufüllen. Es gäbe nur wenige Unternehmen, die der Stadt so eng verbunden seien wie BS|ENERGY.

Paul Anfang, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von BS|ENERGY, Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa, Gastredner Dr.-Ing. Harald Schrom von der TU Braunschweig und der Landesbeauftragte Matthias Wunderling-Weilbier beim Immobilienfrühstück der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft im Restaurant Tresor am Bankplatz. Foto: Jürgen Sperber/ Abdruck honorarfrei
Rund 140 Vertreter der Immobilienbranche, Investoren, Architekten und Projektentwickler aus Stadt und Region waren zum Immobilienfrühstück der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft gekommen. Am Rednerpult Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa. Foto: Jürgen Sperber/ Abdruck honorarfrei
v.l.n.r.: Steffi Matjeka vom Kunstverein Jahnstraße e. V. ließ sich von Laura Wiegmann (Fachbereich Kultur der Stadt Braunschweig) und Angela Wandrey (Braunschweig Zukunft GmbH) über Fördermöglichkeiten beraten.© Foto: Braunschweig Zukunft GmbH / Fabian Kappel, Abdruck honorarfrei

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